
Woche zwei
07. April-13. April
07. April
Heute war ein emotionaler Tag. Wir besuchten den amerikanischen und den deutschen Soldatenfriedhof bei Luxemburg. Auf dem amerikanischen Friedhof liegen mehr als 5000 Soldaten, auf dem deutschen Friedhof mehr als 10000 Soldaten. Die meisten der Getöteten kamen bei der Ardennenoffensive im Winter 44/45 ums Leben. Gepflegt werden die Friedhöfe durch die Deutsche Kriegsgräberfürsorge und The American Battle Monuments Commission.
Übernachtet haben auf einem Wohnmobilstellplatz bei Berdorf.
Bilder des deutschen Soldatenfriedhof

Bilder des amerikanischen Soldatenfriedhof






08. April
Nach dem Frühstück ging es los, den Mullerthal Trail ein Stück weit zu wandern. Der Trail liegt in der Region Müllerthal, welche auch noch Kleine Luxemburger Schweiz genannt wird. Die Landschaft erinnert an die Teufelsschlucht. Mit dem Wetter hatten wir Glück, nach einer kalten Nacht wärmte die Aprilsonne doch recht schnell. Der Weg ist sehr beliebt und uns begegneten viele Familien, Schulklassen und weitere Wandernde.



09. April
Heute ging aus dem Mullerthal in die Ardennen. Unser Weg führte uns zuerst nach Hoscheid, eine Ortschaft im Naturpark Our. Dort unternahmen wir eine Wanderung über den Bergkamm Molberlee, dies ist ein einzigartiger Kammweg hinunter in das Schlindertal von 6 km Länge und 230 Höhenmetern. Dort verläuft auch ein Teil des Klangweges, das heißt: entlang der Strecke haben Künstler verschiedene Klanginstalationen umgesetzt. Diese laden zum Ausprobieren ein.
Im Ort Hoscheid steht eine Gedenktafel und es weht die amerikanische Flagge, damit wird an die Befreiung vom Nationalsozialismus durch die amerikanischen Soldaten erinnert, was in ganz Luxemburg allgegenwärtig ist.











10. April
Heute ließen wir es ruhiger angehen. Ein Tag ohne Wanderung und Weiterfahrt. Wir besichtigten den Ort Clerf. Auch hier ist die Dankbarkeit für die Befreiung durch die amerikanischen Soldaten allgegenwärtig. Es gibt gleich drei Denkmähler. Des Weiteren beherbergt die Burg eine Fotoausstellung „The Family of Man“. Diese (Museum of Modern Art, 1955) zeigte über 500 Bilder aus aller Welt und dokumentiert somit intensive Erfahrungen der Menschheit. Sie betont Gemeinsamkeiten über Kulturen hinweg und ist sehr bekannt und erfolgreich, sie ist im UNESCO-Weltdokumentenerberegister eingetragen. Die Pfarrkirche von Clerf (Saints Côme et Damien) wurde 1910/11 im rheinisch-romanischen Stil erbaut und beeindruckt mit ihren markanten Zwillingstürmen und der Kuppel über dem Altar. Im Inneren beherbergt sie Kunstwerke, darunter ein Mosaik über dem Altar und Glasfenster von Gustav Zanter. Wir beendeten den Tag mit einem Tischtennismatch.











11. April
Bye, bye Luxemburg und Bonjour la Belgique. Wir haben heute Luxemburg verlassen und sind in den Süden von Belgien gefahren. Unser erstes Ziel war ein Hochmoor im Naturpark Hohes Venn. Das hohe Venn ist ein grenzüberschreitendes Naturschutzgebiet zwischen Deutschland und Belgien. Unsere geplante Wanderung sollte am höchsten Punkt Belgiens, die Botrange beginnen. Leider hatten wir übersehen, dass im Schutzgebiet keine Hunde, auch nicht an der Leine, erlaubt sind. Also neuer Plan. Ausgehend von unserem ursprünglich geplanten Startpunkt konnten wir in ein weniger geschütztes Gebiet wandern. Hier war Schnuffel erlaubt. Eine echt einmalige Landschaft zeigt sich uns.
Im Anschluss fuhren wir noch in die kleinste Stadt Belgiens, sogar mit Fußgängerzone 😀. Durbuy ist eine Reise wert. Malerisch in einem Tal an der L‘ Ourthe gelegen. Schöne alte Fachwerkhäuser, verträumte Plätze, viele gemütliche Kneipen in engen Gassen. Auf dem Parkplatz konnte wir auch gleich übernachten und so beendenden wir mit einem typisch belgischen Bier den Abend in dieser netten Stadt.














12. April
Heute war Fahrspaß pur angesagt. Unser erstes Ziel, das Schiffshebewerk Ronquières. Es gibt am alten Kanal bei La Louvière insgesamt drei Schiffshebewerke. Diese wurden 1968 fertiggestellt und ersetzten insgesamt 14 Schleusen auf dem Kanal Charleroi-Brüssel. 1998 wurden die vier hydraulischen Schiffshebewerke in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen und 2002 stillgelegt. Seit 2002 ist das größte Schiffshebewerk der Welt am benachbarten Canal de Centre im Betrieb und dadurch war ein Weiterbetrieb der für alten Werke nicht mehr notwendig. Die berühmten belgischen Pommes konnten wir in einer Friterie in der Nähe des Kanals genießen. Die Gegend um den Kanal scheint schon bessere Tage gesehen zu haben. Es wirkt alles sehr arm, verschmutzt und ungepflegt. Auch ist ein sehr großer Lehrstand in den Häusern und Geschäften zu sehen.
Schwierig gestaltete sich die Stellplatzsuche. Wir wollten in der Nähe von Brüssel übernachten um die nächsten Tage die Europäische Hauptstadt zu besichtigen. Wir fanden dann noch einen Campingplatz in Overijse südöstlich von Brüssel.








13. April
Der Tag des Haushalts. Heute verbrachten wir den Tag ausschließlich auf dem Campingplatz. Der Hund konnte sich von der Wanderei und der langen Fahrt des Vortages erholen und wir haben Wäsche gewaschen und unser mobiles Heim gepflegt. Auch das Wetter lud nicht gerade zu Aktivitäten im Freien ein, es war der erste Regentag unserer bisherigen Reise.
